iconNewsKomponentenknappheit – jetzt geht es um Partnerschaft
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Komponentenknappheit – jetzt geht es um Partnerschaft

Bereits im 4. Quartal 2020 informierte Variosystems darüber, dass der Halbleitermarkt sowohl in Bezug auf die Preisstabilität, als auch der Lieferzeiten stark unter Druck kommt. Der Trend hat sich Anfang 2021 nochmals verstärkt und wir machten unsere Kunden bereits im Januar 2021 auf diese Situation aufmerksam. Die Kundenberater von Variosystems, gemeinsam mit unserem Einkauf und Ihnen zusammen, unterstützen die gesetzten Massnahmen, um eine termingerechte Produktion und Lieferung weiterhin zu gewährleisten.

 
Die Beschaffung elektronischer Bauteile bleibt weiterhin äusserst angespannt und hat sich zwischenzeitlich nochmals verschärft. Die Elektronikbranche kämpft permanent mit der Bauteilknappheit entlang der gesamten Lieferkette und es ist keine Entspannung absehbar. Die Lieferzeiten steigen je nach Komponenten auf > 52 Wochen bis hin zur Allocation. Diese Situation hat mehrere Gründe. Zum einen handelt es sich dabei um den Homeoffice-Effekt, der einen Boom nach mobilen Geräten wie Tablets, Smartphones, Bildschirmen und Server bzw. Cloudinfrastruktur aber auch wearables hervorgerufen hat. Zum anderen sind es Treiber in der 5G-Technologie sowie der Wandel im Automobilsektor hin zur Elektro-Mobilität. All diese Umstände inklusive der starken Markterholung sorgen dafür, dass das Volumen an benötigten Elektronik-Bauteilen weiterhin stark zunimmt.

Kritische Situation

Wie ernst die Lage ist, zeigen folgende Fakten auf. Die grossen globalen Player: Apple, Samsung und Huawei benötigen mehr als 50 % der gesamten weltweiten Halbleiterproduktion. Aufgrund der Rohstoffknappheit produzieren die Hersteller derzeit mit stark reduzierten Kapazitäten. Es wird erwartet, dass diese Engpässe zu Preissteigerungen von 20 bis 40 % führen werden. Der weltweit grösste Halbleiterhersteller TSMC, der unter anderem zudem Intel beliefert, investiert in den nächsten Jahren 80 Mrd. USD in neue Produktionsstätten. Durch fehlende Rohstoffe wird die Fertigstellung der neuen Fabriken länger dauern, was den Effekt der anhaltenden Verknappung zudem verschärft.
 
Diese besorgniserregenden Fakten zwingen uns als Variosystems, zusammen mit unseren Kunden und langjährigen Partnern, umgehend zu agieren. Wir arbeiten mit unserem globalen Einkaufsteam von über 80 Mitarbeitern weiterhin weltweit intensiv mit Distributoren und Herstellern, bzw. wo nötig mit Brokern zusammen und schöpfen sämtliche Möglichkeiten aus, kritische Bauteile zu beschaffen. Daher auch die Bitte an Sie, Ihre Bedarfsmengen nochmals zu überprüfen und den Blick in die Zukunft zu erweitern. Deshalb geben wir folgende dringende Empfehlungen ab:
 

  • Überprüfung der Kunden-Forecasts für die Jahre 2022 und 2023 auf die Quartale bezogen. Dies ergibt uns ein klareres Bild der zukünftigen Aufträge und unterstützt uns bei Platzierung der Bestellungen. Wir tätigen sodann die kompletten Bestellungen mit festen Terminen.
  • Zusammen mit uns die Übergänge zwischen den bestehenden Bestellungen und/oder Rahmenverträgen abzustimmen und bei Bedarf neue Kontrakte zu vereinbaren, um den Horizont 2022 plus 2023 abzudecken.
  • Platzieren von fixen Material- oder Rahmenbestellungen bis mindestens 2023.
  • Laufende, rollierende Bestellungen zu platzieren, um den Zeitraum von mindestens 12-18 Monaten fest abzudecken.

 
Diese Aktivitäten sollten dringend im Oktober getätigt und gemeinsam mit Variosystems auf erforderliche Massnahmen abgestimmt werden. Wir setzen auch zukünftig auf die langjährige Partnerschaft sowie intensive Zusammenarbeit mit Ihnen. Derartige Herausforderungen lassen sich nur mit einem partnerschaftlichen Dialog lösen. Die Lieferfähigkeit unserer Kunden hat für Variosystems die höchste Priorität und wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen und Flexibilität einbringen, um diese aufrechtzuerhalten.
 
Weiter gilt es zu beachten, dass Liefervorzüge in der momentanen Situation äusserst schwierig zu handhaben und kaum realisierbar sind. Durch die unberechenbaren und nicht erkennbaren Auswirkungen beispielsweise Allocationen in der Belieferungskette, müssen wir überdies auf den Umstand einer möglichen „Force Majeure“ hinweisen. Inzwischen werden uns ca. 30% aller Bestellungen weder terminlich, als auch preislich nicht mehr bestätigt. Daher ist es uns in diesen Fällen nicht mehr möglich verbindliche Termine, sowie Preise zu bestätigen.
 
Wir vertrauen auf Ihre Hilfe sowie Unterstützung und danken Ihnen herzlich für Ihr Verständnis in dieser speziellen Situation.
 
Gerne stehen Ihnen unsere Teams für Fragen und Lösungen jederzeit zur Verfügung.